Voraussicht als Subfacette der Gewissenhaftigkeit

Menschen unterscheiden sich in beruflichen als auch in privaten Angelegenheiten darin, wie schnell sie Entscheidungen treffen und wie gut sie diese im Vorhinein durchdenken.

Ein Beispiel zum Einstieg: Ein neuer Großkunde konnte akquiriert werden. Doch wer soll diesen Kunden betreuen? Während Teamleiterin A sofort intuitiv weiß, wem sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übertragen möchte und die Entscheidungen blitzschnell aus dem Bauch heraus getroffen hat, lässt sich Teamleiterin B alle Möglichkeiten ganz in Ruhe durch den Kopf gehen und hält gegebenenfalls noch Rücksprache mit den Beteiligten.

Die beiden Teamleiterinnen unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie Entscheidungen treffen in ihrer Voraussicht.

Die Subfacette Voraussicht erfasst die allgemeine Tendenz, Dinge vor dem Handeln vollständig zu durchdenken.

Gewissenhaftigkeit ist neben Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit und Offenheit eine Dimension des Big Five Modells.

In den Bereich der Gewissenhaftigkeit gehören neben “Voraussicht” die Subfacetten:

Voraussicht - welche Rolle spielt die Subfacette im Job?

Wie gründlich Menschen die Folgen ihrer Handlungen in Bezug auf das Erreichen angestrebter Ziele durchdenken, wird durch die Persönlichkeitseigenschaft Voraussicht beschrieben.

Da Entscheidungen Einzelner im Berufsleben durchaus eine enorme Tragweite haben kann, ist es entsprechend ratsam, die Facette Voraussicht bei der Personalauswahl genauer unter die Lupe zu nehmen.

Personen mit niedriger Voraussicht machen sich nicht lange Gedanken über eine bestimmte Entscheidung. Sie handeln schnell. Der Vorteil einer solchen Tendenz liegt darin, spontane Gelegenheiten am Schopf ergreifen zu können. Jedoch besteht auch die Gefahr, voreilige Entscheidungen zu treffen. Personen mit sehr niedriger Ausprägung müssen sich häufig eingestehen, dass sie schon einige Fehlentscheidungen getroffen haben, weil sie sich nicht zurückgehalten und Optionen sorgfältig genug abgewogen haben.

Personen mit hoher Voraussicht hingegen neigen dazu, vor einer Entscheidung Ergebnisse und Folgen deutlich sorgfältiger zu durchdenken als die meisten Menschen. Sie möchten “auf Nummer sicher” gehen, laufen dabei allerdings Gefahr, zu viel und zu lange nachzudenken und so günstige Gelegenheiten zu verpassen.

Je nach Unternehmen und Tätigkeiten werden unterschiedliche Ausprägungen von Voraussicht präferiert. So sind beispielsweise bei Personaler:innen höhere Ausprägungen wünschenswert, weil sie die Folgen dessen, was sie sagen und tun, gründlich durchdacht haben müssen, bevor sie handeln.

Dies ist vor allem bei sensiblen Themen wie bei Entlassungen extrem wichtig.

Insbesondere weil sich HR in derartigen Situationen (rechtlich) korrekt und empathisch verhalten sollten. Risikobereitschaft und Unbedarftheit sind hier definitiv Fehl am Platz. Bei Jobs im Vertrieb hingegen kann eine gewisse Spontanität bei Entscheidungen durchaus erforderlich sein, um dem eigenen Unternehmen gute Deals zu sichern, bevor möglicherweise die Konkurrenz zuschlägt. Hier ist Schnelligkeit gefragt.

Inwiefern eine gewisse Spontanität im Verhalten von Mitarbeitenden und bei Entscheidungen vorteilhaft für Ihr Unternehmen ist, hängt demnach von der spezifischen Stelle sowie der Unternehmensphilosophie ab.

Mit den wissenschaftlich fundierten Persönlichkeitstests von FYLTURA erhalten Sie einen umfangreichen Überblick über die berufsrelevanten Persönlichkeitsaspekte Ihrer Kandidat:innen.

Erfahren Sie mehr!

Facebook
WhatsApp
Twitter
LinkedIn
Pinterest