Gewissenhaftigkeit als Persönlichkeitsmerkmal im Recruiting
Warum Gewissenhaftigkeit einer der besten Prädiktoren für Arbeitsleistung ist und wie Sie diese Eigenschaft in der Personalauswahl erfassen können.
Gewissenhaftigkeit ist eine der fünf Dimensionen des Big-Five-Persönlichkeitsmodells und gilt als einer der zuverlässigsten Prädiktoren für berufliche Leistung. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Merkmal?
Definition und Subfacetten
Gewissenhaftigkeit beschreibt die Tendenz einer Person, organisiert, zuverlässig, fleißig und zielorientiert zu handeln. Das Merkmal umfasst mehrere Subfacetten:
Selbstdisziplin
Die Fähigkeit, Aufgaben auch bei Ablenkungen oder Schwierigkeiten zu Ende zu bringen. Selbstdisziplinierte Menschen prokrastinieren seltener und halten ihre Verpflichtungen ein.
Voraussicht
Die Neigung, vorausschauend zu planen und Konsequenzen von Handlungen zu bedenken. Menschen mit hoher Voraussicht treffen überlegtere Entscheidungen.
Ordnungsliebe
Das Bedürfnis nach Struktur und Organisation. Dies zeigt sich in aufgeräumten Arbeitsplätzen, strukturierten Abläufen und systematischen Vorgehensweisen.
Pflichtbewusstsein
Das Gefühl moralischer Verpflichtung, Aufgaben gewissenhaft zu erledigen. Pflichtbewusste Menschen nehmen ihre Verantwortung ernst.
Leistungsstreben
Der innere Antrieb, hohe Standards zu erreichen und sich kontinuierlich zu verbessern.
Bedeutung für den Beruf
Forschungsergebnisse zeigen konsistent, dass Gewissenhaftigkeit mit verschiedenen positiven Arbeitsergebnissen korreliert:
- Höhere Arbeitsleistung: Gewissenhafte Mitarbeiter erledigen ihre Aufgaben zuverlässiger und qualitativ hochwertiger.
- Geringere Fehlzeiten: Sie fehlen seltener und sind pünktlicher.
- Bessere Karriereentwicklung: Gewissenhaftigkeit ist ein Prädiktor für beruflichen Aufstieg.
- Höhere Kundenzufriedenheit: In kundennahen Positionen führt Gewissenhaftigkeit zu besseren Ergebnissen.
Die optimale Ausprägung
Wichtig zu verstehen: Es gibt keine universell „richtige” Ausprägung. Sehr hohe Gewissenhaftigkeit kann in manchen Kontexten auch nachteilig sein:
- Übermäßiger Perfektionismus kann Projekte verzögern
- Zu starke Regelorientierung kann Kreativität hemmen
- Extreme Ordnungsliebe kann in dynamischen Umgebungen hinderlich sein
Die optimale Ausprägung hängt von der Position und der Unternehmenskultur ab.
Erfassung in der Personalauswahl
Gewissenhaftigkeit lässt sich durch verschiedene Methoden erfassen:
- Strukturierte Interviews: Fragen nach konkreten Situationen, die gewissenhaftes Verhalten erforderten
- Persönlichkeitstests: Standardisierte Fragebögen wie der Big-Five-Test
- Arbeitsproben: Beobachtung des Arbeitsverhaltens bei praktischen Aufgaben
- Referenzen: Frühere Arbeitgeber können zur Zuverlässigkeit befragt werden
Fazit
Gewissenhaftigkeit ist ein wertvolles Persönlichkeitsmerkmal, das in fast allen Berufen positive Auswirkungen hat. Bei der Personalauswahl lohnt es sich, dieses Merkmal systematisch zu erfassen – allerdings immer im Kontext der spezifischen Anforderungen der Position.
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