Sie haben im Team ein neues Projekt zugewiesen bekommen und ihr Chef bat jeden von Ihnen, sich vorab dazu Gedanken zu machen. Sie haben sich dementsprechend intensiv mit dem Thema im Voraus befasst und gute Ideen gesammelt und sind überzeugt von diesen. Allerdings geht es ihren Kollegen genauso! Jeder ist von seinen Ideen total überzeugt und schon bald finden Sie sich in einer hitzigen Diskussion, die vermutlich in einem Konflikt endet.
In so einem Fall unterscheiden sich Menschen hinsichtlich ihres Verhaltens teils deutlich: neben dem Persönlichkeitsmerkmal Durchsetzungsfähigkeit spielt hier auch die Kooperationsbereitschaft der Teammitglieder eine entscheidende Rolle.
Kooperationsfähigkeit/-bereitschaft ist eine der sechs Subfacetten der Verträglichkeit. Verträglichkeit ist neben Offenheit, Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit, und Extraversion eine Dimension des Big-Five-Modells.
In den Bereich der Verträglichkeit gehören außerdem noch die Subfacetten:
Was macht Kooperation wissenschaftlich betrachtet aus?
“Kooperation erfasst die Reaktion auf zwischenmenschliche Konflikte. Die Palette reicht von Zurückhaltung bis Konfrontation und zeigt die Tendenz einer Person auf, Rücksicht auf andere zu nehmen und sich unterzuordnen, um den Frieden zu wahren.”
Personen mit hoher Merkmalsausprägung präferieren eine starke Kooperation und würden sich eher dem Willen anderer unterordnen, um Konflikte zu vermeiden und damit die Harmonie in zwischenmenschlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten.
Menschen mit einer niedrigen Ausprägung hingegen bevorzugen eher die Konkurrenz. Sie sind bereit für ihre eigenen Interesse zu kämpfen, auch wenn dadurch zwischenmenschliche Konflikte entstehen oder sie diese sogar damit provozieren. Menschen mit einer niedrigen Kooperationsbereitschaft sind wenig gewillt zurückzustecken, nur um den Frieden zu wahren.
Kooperation im Arbeitskontext
Personen mit einer hohen Kooperationsbereitschaft/-fähigkeit würden sich wegen ihres stärkeren Harmoniebedürfnisses in einem extrem auf Leistung und Konkurrenz getrimmten Arbeitsumfeld auf Dauer eher weniger wohlfühlen.
Sie würden sich eher zurücknehmen sobald ein Konflikt droht und wären bereit, die Vorschläge anderer mitzutragen – nur um die Harmonie im Team zu wahren.
Eine Person mit niedriger Ausprägung würde hingegen noch stärker auf eigenen Ideen beharren und den Konflikt frontal angehen. Entgegenkommen – Fehlanzeige!
Im beruflichen Kontext ist (je nach Tätigkeit) eine durchschnittliche Ausprägung wünschenswert. In diesem Fall streben Personen nach Kooperation und sind durchaus bereit, anderen entgegenzukommen, um keinen Konflikt zu provozieren.
Allerdings stehen die Personen auch zu ihrer Einstellung und wenn etwas sehr wichtig für sie ist, werden sie dafür kämpfen.
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