Zur Zeit erleben viele Arbeitnehmer:innen eine Modernisierung der Arbeitswelt. Diese führt nicht nur dazu, dass sich viele Strukturen, Prozesse und Tools verändern, sondern auch die Einstellung zur Arbeit wird viel flexibler – der Umgang unter den Kollegen und die Beziehung zu den Führungspersonen ändern sich.
Hierarchien werden zunehmend aufgeweicht und dementsprechend wird der ordentlich vorgeschriebenen Dienstweg (in der Kommunikation) nach und nach überflüssig.
All diese tiefgreifenden Änderungen führen auch zu Änderungen des Werte- und Normensystems unserer Gesellschaft.
Nach Gustav Stresemann, dem ehemaligen Kanzler des deutschen Reiches ist jener liberal, der die Zeichen der Zeit erkennt und nach ihnen handelt. Dies trifft auch den Kern der Subfacette “Liberalität”. – Sie ist einer von sechs Subfaktoren der Offenheit und wird auch als Offenheit des Werte- und Normsystems bezeichnet.
Offenheit ist neben Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit eine Dimension des Big Five Modells.
In den Bereich der Offenheit gehören außerdem noch die Subfacetten:
Was macht Liberalität wissenschaftlich betrachtet aus?
Wie Personen auf die Veränderungen des Werte- und Normensystems reagieren, wird durch die Facette Liberalität beschrieben. Sie erfasst, inwiefern Personen bereit sind, die eigenen Werte und auch die von Autoritätspersonen, zu hinterfragen.
Personen mit hoher Liberalität sind wahrscheinlich toleranter im Hinblick auf verschiedene Werte und weniger schwarz/weiß in ihrem Denken darüber, was richtig oder falsch ist.
Personen mit niedriger Liberalität orientieren sich stark an traditionellen Werten und hängen an der Sicherheit und Stabilität, die mit diesem Wertesystem einhergeht.
Durch ihre konservative Einstellung sind sie nicht bereit, diese Werte infrage zu stellen und haben den Eindruck, dass Menschen mit anderen Wertesystemen „unrecht“ haben, statt einfach nur anderer Ansicht zu sein.
Welche Rolle spielt Liberalität im Job?
Wer im Team arbeiten möchte, sollte ein grundsätzliches Maß an Liberalität mitbringen, denn wenn alle anderen Meinungen und Einstellungen kategorisch abgelehnt werden, wird es schwierig, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Die Subfacette der Liberalität sagt wenig darüber aus, wie jemand seine Arbeitsaufgaben erfüllt, sondern eher, wie derjenige mit anderen zusammen agiert und arbeitet.
In Hinblick auf die zunehmende fachliche und kulturelle Diversität in Teams, scheint es sinnvoll, auf zumindest eine durchschnittliche Liberalität von Mitarbeitenden zu achten, um mögliche Konflikte zu vermeiden.
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