Jeder kennt die Klischees: Frauen sprudeln förmlich vor Emotionalität, sind vermeintlich nah am Wasser gebaut und möchten am liebsten mit Samthandschuhen angefasst werden… im Kontrast dazu steht der starke Mann, der eher in sich gekehrt wirkt und keine Miene verzieht, weil er Emotionen als Ausdruck der Schwäche ansieht.
Vor langer Zeit haben diese Stereotype die Geschlechterrollen widergespiegelt: die Frau als Mimose und der Mann als harter Kerl, bloß kein Softie!
Dabei beschreibt die Offenheit für Gefühle eher eine Persönlichkeitseigenschaft, die unabhängig vom Geschlecht ist!
Emotionalität, also die Offenheit für Gefühle, ist eine von sechs Subfacette der Offenheit. Offenheit ist neben Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit eine Dimension des Big Five Modells.
In den Bereich der Offenheit gehören außerdem noch die Subfacetten:
Was macht Emotionalität wissenschaftlich betrachtet aus?
Die Subfacette “Offenheit für Gefühle” spiegelt die Empfänglichkeit für die eigenen Emotionen und die von anderen Menschen wider.
Darüber hinaus beschreibt sie, inwiefern Menschen Emotionen als wichtigen Bestandteil des Lebens betrachten und diese bei ihrem eigenen Handeln berücksichtigen.
Personen mit hohen Werten erleben tiefere und differenziertere Gefühlszustände.
Personen mit niedrigen Werten haben etwas abgestumpfte Affekte und glauben nicht, dass Gefühlszustände von großer Bedeutung sind.
Die Facette gibt dabei keine Auskunft über die Art der Emotionen (positiv/negativ) oder den Grad, in dem Menschen ihr Gefühle nach außen hin zeigen.
Welche Rolle spielt Emotionalität im Beruf?
In Bezug auf die Vorhersage von Arbeitsverhalten oder -leistung ist diese Subfacette nicht direkt relevant.
Allerdings erfasst diese Facette auch, inwiefern Personen sich für die Gefühle anderer interessieren und diese nachvollziehen können – das ist für einige Tätigkeiten durchaus wichtig. So sollte bspw. ein Team Lead schon auf die Gefühle seiner Teammitglieder achten und im Zweifelsfall darauf eingehen können. HR oder eine Führungskraft sollte die Emotionen ihrer Mitarbeitenden erkennen können, um frühzeitig auf Konflikte oder Unzufriedenheiten eingehen zu können. Aus diesem Grund kann diese Facette für einige Tätigkeiten durchaus eine indirekte Bedeutung haben. Darüber hinaus besteht für diese Facette aber keine besondere Aussagekraft, die für die Arbeitswelt relevant ist.
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